20 Jahre Leitung der Bibliothek - Maria Aigner im Portrait

Veröffentlichungsdatum22.09.2025Lesedauer2 MinutenKategorienAllgemeines, Marktgemeinde
Maria Aigner

Seit nunmehr 20 Jahren leitet Maria Aigner die öffentliche Bibliothek in Eugendorf – mit Herz, Engagement und der Leidenschaft einer echten Bücherfreundin. Unter ihrer Leitung hat sich die Bibliothek stetig weiterentwickelt und ist heute mehr denn je ein Ort der Begegnung, Bildung und des Austauschs.

„Ich hatte Glück, weil ich mein Hobby zum Beruf machen durfte“, sagt Maria Aigner rückblickend. „Ich habe immer schon gerne Bücher gelesen.“ Angefangen hat alles ganz bescheiden: Als junge Mutter unterstützte sie sonntags nach der Kirche ehrenamtlich den Verleih der Bibliothek für ein paar Stunden. Aus diesen Stunden wurde mehr: 2005 übernahm sie die Leitung und absolvierte im selben Jahr die Ausbildung zur Bibliothekarin.

Standortwechsel im Laufe der Jahre

Die Bibliothek hat in ihrer Geschichte mehrmals den Standort gewechselt – von den Räumen im Pfarrheim (1981–1994) über das Erdgeschoß des Hauses St. Martin bis hin zum heutigen Standort im Untergeschoß desselben Gebäudes. Der Umzug 2010 war für Maria Aigner eine besonders prägende Zeit: Zwei Wochen lang wurde die neue Bibliothek in Eigenregie gestaltet. Ihr Mann, ein gelernter Tischler  half mit Freunden beim Umbau. „Wir haben alles selbst gemacht, vom Boden bis zur Montage der Regale."

Von Sachbuch bis Toniefigur

Unter ihrer Führung hat sich nicht nur das Angebot der Bibliothek deutlich erweitert, sondern auch das Nutzerverhalten verändert. Moderne Medien wie Toniefiguren gehören heute genauso zum Repertoire wie klassische Romane oder Sachbücher. Zu den beliebtesten Medien zählen die Bilderbücher und die Toniefiguren – rund zwei Drittel der 323 Figuren sind meist ausgeliehen. Auch digitale Services wurden eingeführt: Seit 2015 können Leserinnen und Leser Bücher online suchen, reservieren und verlängern.

Bildung beginnt im Kindergarten

Ein Herzensprojekt von Maria Aigner ist der sogenannte Bibliotheksführerschein für Schulanfänger. Dabei kommen Kindergartenkinder in mehreren Einheiten in die Bibliothek, lernen, wie sie funktioniert, basteln, hören Geschichten – und erhalten zum Abschluss aus den Händen des Bürgermeisters ihren „Bibliotheksführerschein“. 

„Die Kinder sind mit großer Begeisterung dabei. Es ist schön zu sehen, wie sehr sie sich hier freuen“, erzählt 

Aigner.

Die Bibliothek als „Dritter Ort“

Maria Aigner sieht ihre Bibliothek nicht nur als Ort zum Bücher-Ausleihen, sondern als einen „dritten Ort“ – neben dem Zuhause und der Schule bzw. der Arbeit. „Ein Raum der Inklusion – offen für alle“, wie sie es formuliert. Jeder soll hier das lesen, was ihn oder sie interessiert – unabhängig vom Niveau. Sie selbst gibt gerne Empfehlungen, quer durch alle Genres.

„Es geht um Unterhaltung und um Weiterbildung“, betont sie. „Auch wenn nicht jedes Buch zur Bildung beiträgt, ist unsere Bibliothek das größte außerschulische Bildungsangebot – und ein Ort, der soziale Integration ermöglicht.“ Deshalb gibt es auch Bücher in einfacher Sprache und ein breit gefächertes Angebot an Themen.

Wünsche für die Zukunft

Was sie sich für die Zukunft wünscht? „Mehr Platz“, sagt sie ohne Zögern. Einen Bereich, der sichtbarer und noch einladender ist – gerne mit einem Begegnungscafé. 

Maria Aigner hat es geschafft, der Bibliothek in Eugendorf nicht nur Struktur, sondern auch eine Seele zu geben. Und wer einmal dort war, merkt schnell: Diese Bibliothek ist viel mehr als nur ein Ort für Bücher.